Probleme in der Instandhaltung und was man dagegen tun kann: Ein ganzheitlicher Ansatz für nachhaltigen Erfolg

Probleme in der Instandhaltung und was man dagegen tun kann

In modernen Industrieanlagen spielt die Instandhaltung eine zentrale Rolle für den reibungslosen Betrieb und die wirtschaftliche Effizienz. Leider wird die Bedeutung der Instandhaltung in vielen Unternehmen immer noch unterschätzt. Sie wird häufig nur als Krisenlösung betrachtet und nicht in die strategische Planung auf Managementebene integriert. Dies führt zu zahlreichen Problemen, die nicht nur die Produktivität, sondern auch die langfristige Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen können. In diesem Artikel werden die häufigsten Probleme in der Instandhaltung beleuchtet und Lösungsansätze vorgestellt, die zu einer effektiveren und effizienteren Instandhaltung beitragen können.

Die 10 größten Probleme und was man dagegen tun kann

  1. Fehlende Lösungsorientierung

Eines der größten Probleme in der Instandhaltung ist die Tendenz, sich auf das Lösen akuter Probleme zu konzentrieren, anstatt proaktiv Lösungen zu entwickeln. Instandhaltungsabteilungen neigen dazu, sich zu sehr auf den sekundären Prozess der Arbeitsverwaltung zu fokussieren, statt den primären Prozess und das Betriebsergebnis im Blick zu behalten. Die Lösung liegt in einer Neuausrichtung der Instandhaltung innerhalb der Organisationsstruktur. Durch die stärkere Integration der Instandhaltung in den strategischen Entscheidungsprozess kann sie einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung der Produktion und zur Verbesserung des Betriebsergebnisses leisten.

 

  1. Das Kostenimage der Instandhaltung

Instandhaltung wird oft als Kostenfaktor wahrgenommen, was ihr negatives Image verstärkt. Diese Wahrnehmung entsteht vor allem dann, wenn die Instandhaltung ihre Rolle und ihren Wert für das Unternehmen nicht aktiv kommuniziert. Ein Paradigmenwechsel ist erforderlich: Statt die Gesamtkosten der Instandhaltung zu betonen, sollten die Kosten pro Produktionseinheit in den Vordergrund gestellt werden. Dies ermöglicht es, den Beitrag der Instandhaltung zur Steigerung des Outputs und zur Sicherstellung der Anlagenverfügbarkeit sichtbar zu machen.

 

  1. Ungleichgewicht zwischen Produktion und Instandhaltung

In vielen Unternehmen wird die Produktion gegenüber der Instandhaltung bevorzugt, insbesondere wenn kurzfristige Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich sind. Dies kann zu erhöhten Risiken und langfristigen Schäden führen. Eine mögliche Lösung besteht darin, die Instandhaltung stärker in die Produktionsabteilung zu integrieren. Dadurch erhält der Verantwortliche für das Endergebnis einen umfassenden Überblick über alle Kostenfaktoren und kann fundierte Entscheidungen treffen, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Vorteile berücksichtigen.

 

  1. Mangelnde Partnerschaft zwischen Produktion und Instandhaltung

Eine effektive Zusammenarbeit zwischen Produktion und Instandhaltung wird oft durch unzureichende Schulung und mangelnde Managementkompetenzen im Instandhaltungspersonal erschwert. Um dies zu beheben, sollten Instandhaltungsmitarbeiter kontinuierlich geschult und mit den notwendigen Managementfähigkeiten ausgestattet werden. Dies fördert nicht nur die Zusammenarbeit, sondern stärkt auch das interne Marketing der Instandhaltung, was zu einer besseren Anerkennung und Integration in die gesamte Organisation führen kann.

 

  1. Die Rolle des Einzelkämpfers in der Instandhaltung

Instandhaltungsleiter konzentrieren sich häufig ausschließlich auf technische Probleme und vernachlässigen Managementfragen und die Integration ihrer Abteilung. Dies kann durch die Ernennung von Instandhaltungsleitern mit Managementhintergrund gelöst werden. Es ist wichtig, dass Instandhaltungsleiter nicht nur technisch versiert sind, sondern auch die Fähigkeit besitzen, ihre Abteilung strategisch zu führen und in die Gesamtorganisation zu integrieren.

 

  1. Opfer von Reorganisationen und Umstrukturierungen

In Zeiten von Reorganisationen und Umstrukturierungen wird die Instandhaltung oft als eine der ersten Abteilungen betrachtet, die Personal abbauen muss. Dies kann langfristig zu einem Mangel an qualifiziertem Personal führen und die Kontinuität, Qualität und Sicherheit der Produktion gefährden. Bevor Personal abgebaut wird, sollten die Ziele der Instandhaltung klar definiert werden, um festzustellen, wie viele Mitarbeiter tatsächlich benötigt werden, um diese Ziele zu erreichen.

 

  1. Ungesetzte Ziele und nicht messbare Ergebnisse

Ein weiteres Problem ist, dass viele Instandhaltungsabteilungen keine klaren Ziele setzen und ihre Ergebnisse daher kaum messbar sind. Dies erschwert es der Instandhaltung, ihre Leistungsfähigkeit zu bewerten und ihren Wert für die Organisation zu demonstrieren. Der Einsatz von Software kann hier Abhilfe schaffen, indem sie hilft, Prozesse zu strukturieren, Ergebnisse zu messen und Berichte zu erstellen, die die Leistung der Instandhaltung sichtbar machen.

 

  1. Umsetzung von Ideen ohne Alltagsbezug

Allzu oft werden neue, modische Instandhaltungskonzepte eingeführt, ohne deren Relevanz für den eigenen Betrieb zu hinterfragen. Anstatt sich blindlings auf eine Methode zu verlassen, sollte ein kontinuierlicher Anlagenmanagement-Verbesserungs-Zyklus (Continuous Asset Management Improvement Circle) implementiert werden, der verschiedene Instandhaltungskonzepte integriert und deren spezifische Stärken nutzt.

 

  1. Fehlende Priorisierung von Instandhaltungsaktivitäten

Viele Instandhaltungsaktivitäten werden aus Gewohnheit durchgeführt, ohne deren tatsächliche Notwendigkeit zu hinterfragen. Dies führt zu ineffizienten Prozessen und verpassten Chancen, wichtige Wartungsaufgaben rechtzeitig zu erledigen. Eine gezielte Instandhaltungsstrategie, die auf einer fundierten Analyse der Betriebsmittel und deren Störungsrisiken basiert, kann hier Abhilfe schaffen.

 

  1. Auslagerung von Instandhaltungsaufgaben an externe Firmen

Die Auslagerung von Instandhaltungsaufgaben an externe Firmen kann sinnvoll sein, wenn sie spezialisierte Tätigkeiten betrifft, die intern nicht wirtschaftlich durchgeführt werden können. Allerdings sollte sichergestellt werden, dass Kernaufgaben weiterhin intern bearbeitet werden, um das spezifische Know-how des Unternehmens zu schützen und die Kontrolle über kritische Prozesse zu behalten.

Fazit

Die Instandhaltung ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens und sollte nicht als reiner Kostenfaktor, sondern als strategische Ressource betrachtet werden. Durch eine stärkere Integration in die Unternehmensstruktur, eine klare Zielsetzung und die Anwendung moderner Managementmethoden kann die Instandhaltung nicht nur zur Sicherstellung der Produktionskontinuität beitragen, sondern auch maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens steigern.

Wir unterstützen Sie!

Wir können Sie bei diesem Thema auf vielfältige Weise unterstützen. Melden Sie sich gerne direkt bei mir:

Ihr Ansprechpartner: