Technische Dokumentation in der Industrie 4.0

Die Anforderungen an die technische Dokumentation werden immer komplexer. Wie moderne Softwarelösungen helfen, sie zu erfüllen, erfahren Sie in unserem Beitrag.

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Mit Software digitalisieren und optimieren

Zu sehen ist ein Netzwerk aus feinen Drähten - Menger entwickelte ein modernes Dokumentenmanagement System

Im Zuge des Wandels hin zur Industrie 4.0 werden nicht nur Produktionsprozesse, Anlagen und Erzeugnisse immer komplexer, sondern es steigen zugleich die Anforderungen an die technische Dokumentation. Die Menger Group stellt Trends und Entwicklungen auf diesem Gebiet vor und erklärt, wie moderne Softwarelösungen dabei helfen, die technischen Dokumentation zu optimieren.

Informationen sammeln und bereitstellen

Zur technischen Dokumentation zählen alle Unterlagen, die während der gesamten Lebensdauer eines technischen Erzeugnisses anfallen, von ersten Produktentwürfen über Fertigungsunterlagen und Nachweise der Qualitätssicherung bis hin zu Handbüchern und Bedienungsanleitungen. Die zunehmende Komplexität sowohl von Erzeugnissen als auch deren Herstellung sorgt dafür, dass die technische Dokumentation ebenfalls immer komplexer wird.

Der Grund hierfür ist die sogenannte vierte industrielle Revolution: In der Industrie 4.0 sind Mensch und Maschine miteinander vernetzt. Dies birgt enormes Potential für die Produktivität: Maschinen können autonom auf sich verändernde Bedingungen reagieren und zum Beispiel ein Produkt flexibel an Kundenwünsche anpassen, ohne dass menschliche Mitarbeiter erst aufwendig Einstellungen von Hand verändern müssen. Dadurch steigen jedoch zugleich die Anforderungen insbesondere an die externe technische Dokumentation, die Informationen für Anwender, Instandhalter etc. bereitstellt.

Herausforderungen an die technische Dokumentation in der Industrie 4.0

Die in der Industrie 4.0 hergestellten Produkte werden immer individueller. Dadurch steigt die Menge der Informationen, die potentiell innerhalb eines bestimmten Zeitraums von der technischen Dokumentation erfasst werden muss. Zugleich ist eine passende Aufbereitung dieser Informationen für den Nutzer unerlässlich. Die Unterlagen sind daher entsprechend an die jeweilige Nutzergruppe anzupassen:

  • Endkunden und Anwender benötigen verständliche Informationen zu den verschiedenen Funktionen und zum sicheren Einsatz des Produkts.
  • Instandhalter und Servicepersonal benötigen eine große Anzahl detaillierter Informationen, z. B. zum Aufbau des Produkts, zu Wartungsarbeiten und Reparaturen.
  • Maschinen benötigen mit Metadaten versehene Informationen, die konkrete Handlungsanweisungen, z. B. für den Umgang mit Fehlfunktionen, geben.

Ist Ihr Unternehmen zudem am internationalen Markt aktiv, dann werden sämtliche Informationen oft auch noch in verschiedenen Sprachen benötigt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die technische Dokumentation in der Industrie 4.0 vor dem Problem steht,

  • mehr Informationen
  • in mehr Varianten
  • in kürzerer Zeit

verarbeiten und bereitstellen zu müssen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, kommt in der technischen Dokumentation vermehrt spezialisierte Software zum Einsatz. Im Folgenden möchte wir Ihnen einige Lösungsansätze vorstellen, die zum Teil schon heute umgesetzt werden.

Schnelle Anpassung an individualisierte Produkte

Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung von Herstellungsprozessen macht es möglich, Produkte immer stärker an die Wünsche des jeweiligen Kunden anzupassen. Denkbar ist zum Beispiel, dass ein Anlagenbauer seine Erzeugnisse nicht nur in verschiedenen Standardvarianten anbietet, sondern auch mit Sonderanfertigungen auf spezielle Kundenwünsche eingeht.

Auch in diesem Fall muss stets die passende Dokumentation geliefert werden. Während dies in der Vergangenheit einen großen Aufwand bedeutete, weil ein technischer Redakteur jeweils ein personalisiertes Handbuch entwerfen musste, erleichtern heute zahlreiche Software-Tools die technische Dokumentation in solchen Fällen. Anstatt zum Beispiel jedes Mal die Eigenschaften eines Produkts von Hand zu erfassen und die technische Dokumentation neu zu erstellen, ist heutzutage eine Software in der Lage, einen Text vollautomatisch aus einzelnen, vorformulierten Bausteinen zusammenzusetzen. Die Erstellung von Handbüchern etc. gestaltet sich so wesentlich effizienter und zeitsparender.

Die Vernetzung von Maschinen in der Industrie 4.0 macht es dabei möglich, dass die Informationen dazu, welche Elemente im Handbuch enthalten sein müssen, direkt von den Maschinen der Produktionsabteilung an die der technischen Redaktion gesendet werden, um so das Zusammenstellen der technischen Dokumentation zu automatisieren. Auch Aufgaben wie Übersetzung und Druck lassen sich auf diese Weise optimieren. Ihre Mitarbeiter werden so entlastet und können sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren, sei es die Überwachung der Maschinen oder das Erstellen gut verständlicher Texte für das Handbuch, die Betriebsanweisung o. ä.

Von der Wissensvermittlung zum Wissensmanagement

Unterschiedliche Nutzer und Nutzergruppen stellen unterschiedliche Ansprüche an die technische Dokumentation – und das nicht nur bezüglich der vermittelten Inhalte, sondern auch mit Hinblick auf die Darreichungsform. Die technische Dokumentation in der Industrie 4.0 sollte Informationen daher nach Möglichkeit auf verschiedene Arten bereitstellen, um den unterschiedlichen Informationsbedürfnissen gerecht zu werden. Je nach Art des Produkts kann Wissen zum Beispiel nicht nur mit einem gedruckten Handbuch, sondern auch in Form von Videos, als vertone Anleitungen oder als Inhalte in durchsuchbaren Content-Delivery-Portalen dargeboten werden.

Eine Indexierung der jeweiligen Inhalte mit Metadaten ermöglicht es dem Nutzer dabei, beispielsweise über eine Filter- oder Suchfunktion genau diejenigen Informationen zu finden, die er in diesem Moment benötigt. An die Stelle der klassischen Wissensvermittlung tritt somit das Wissensmanagement, bei dem Informationen vom jeweiligen Nutzer individuell und bedarfsgerecht abgerufen werden.

Bereitstellung von Informationen für Maschinen

Zunehmend sind Maschinen nicht nur die Objekte der technischen Dokumentation, sondern werden auch immer mehr zu deren Nutzern. Vernetzte Maschinen können selbstständig in Datenbanken nach Informationen suchen und Handlungsanweisungen befolgen. So ist es zum Beispiel bereits heute möglich, die Funktion von Maschinen und Anlagen mithilfe von Sensoren zu kontrollieren. Zur Überwachung dieser Sensoren kommen Programme zum Einsatz, die bei auffälligen Werten automatisch in einer Datenbank nach der passenden Reaktion suchen.

Voraussetzung dafür ist, dass sämtliche Informationen in einer für Maschinen verwertbaren Form vorliegen. Das bedeutet unter anderem, dass sie mit Metadaten versehen sein müssen, die es der Software erlauben, gezielt nach bestimmten Informationen zu suchen. Löst beispielsweise eine zu hohe Temperatur an einer Maschine den Fehlercode „A1“ aus, dann kann eine Software in der zugehörigen Datenbank nach diesem Fehlercode suchen und dort die Reaktion „Leite den Instandhaltungsauftrag A1-X ein!“ finden. Diesem können auch entsprechend weitere Reaktionen zugeordnet sein, z. B. „Buche einen freien Instandhalter!“ und „Bestelle folgende Ersatzteile: …!“, so dass ganz ohne das Eingreifen eines Mitarbeiters eine sinnvolle Reaktion erfolgt.

Eine auf diese Weise für Programme lesbare technische Dokumentation kann neben der Überwachung und Instandhaltung auch andere Arbeitsabläufe, wie zum Beispiel die Produktion, effizienter gestalten. So können Maschinen zum Beispiel automatisch auf sich verändernde Anforderungen reagieren und etwa zwischen verschiedenen Einstellungen wechseln, ohne dass ein Mitarbeiter von Hand eingreifen muss.

Passgenaue Softwarelösungen optimieren die Technische Dokumentation

Bei diesen und weiteren Ansätzen ist spezialisierte Software ein wichtiger Helfer bei der Optimierung der technischen Dokumentation. Sie macht es möglich, dass große Datenmengen, wie sie zum einen durch die immer komplexer werdenden Anlagen und Maschinen selbst und zum anderen durch die zunehmende Individualisierung von Erzeugnissen entstehen, in kurzer Zeit erfasst und verarbeitet werden können, um die benötigten Dokumente zu erstellen. Zudem kann derartige Software die Inhalte sowie die Metainformationen der technischen Dokumentation auf fehlende oder falsche Eingaben hin überprüfen und so die Qualitätssicherung verbessern.

Ist Ihr Unternehmen auf der Suche nach einer Möglichkeit, die Erstellung und Verwaltung der technischen Dokumentation während der Arbeitsabläufe und Produktionsprozesse zu optimieren? Die Menger Group steht Ihnen bei Ihrem Vorhaben gern mit einer passgenauen Softwarelösung zur Seite. Kontaktieren Sie uns!